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ATMOSPHÄRE
FIUME VENETO, ISOLA DEL FIUME
INTERNATIONALER WETTBEWERB, 2004, ENGERE WAHL
MIT: THORSTEN WERNER

Die norditalienische Stadt Fiume-Veneto wandelt sich seit einigen Jahren von einem verhältnismäßig austauschbaren Vorort von Pordenone/Veneto hin zu einer Kleinstadt eigenständiger Identität. Gleichzeitig verändert sich ihre ökonomische und soziale Basis. Die Schließung der großen Spinnerei auf der Flußinsel bedeutete einen Einschnitt in die bisherige Ortsgeschichte. Das Projekt von »Isola del Fiume« an dieser Stelle verstehen wir als ein Aktionsfeld in dem Bemühen der Stadt, die anstehenden Veränderungen aktiv anzugehen. Das Projekt ist eine mutige Initiative, aus diesem Moment heraus den Beginn einer neuen Zeit zu gestalten. Wie kann der Sinnverlust, den die Schließung der alten Fabrik bedeutet, durch einen neuen Inhalt an gleicher Stelle aufgefangen werden? Welche urbane Kraft lässt sich aus dem entstandenen Vakuum heraus gewinnen? Das neue Rathaus der Stadt, ein Museum, neue Räume für Wohnen und Arbeiten sowie ein »Raum der Stille« besetzen die Flußinsel mit einem stark verdichteten und nutzungsgemischten Programm. Die gewählte Baustruktur mit ihren betont engen Gassen, kleinen Gärten und großzügigen Plätzen am Wasser orientiert sich an venezianischen Motiven. »Isola del Fiume« wird immer ein verhältnismäßig ruhiger Ort bleiben; die im Entwurf gewählte Raumform versucht dennoch Urbanität auszustrahlen. Das Städtische muss sich nicht auf die Zentren der Metropolen beschränken. Auch »stille Urbanität« hat ihren eigenen Reiz und Ausdruck.